Was wir lesen
Von Elisabeth Strasser
8. Juni 2019, im Stifterhaus Linz
Von Elisabeth Strasser
8. Juni 2019, im Stifterhaus Linz
Eine Veranstaltung der Grazer Autorinnen
Autoren Versammlung (GAV) in Zusammenarbeit mit der GAV-Regionalgruppe OÖ
Autorinnen und Autoren sprechen über Bücher
und Texte, die sie besonders beeindrucken, die sie selbst gerne lesen, die
vielleicht für ihren Lebenslauf Beutung hatten oder Anregung
für ihr eigenes Schreiben geben …
Auf Initiative von Erich Wimmer wurde im
Vorjahr dieses Format erstmals im Stifterhaus präsentiert. Der
Beginn einer Reihe, die nächstes Jahr fortgeführt wird.
Folgende AutorInnen stellten diesmal vor:
Corinna
Antelmann: Patti Smith M Train
Rudolf Habringer: Erich
Kästner Emil und die Detektive
Till Mairhofer: Texte von
Arno Schmidt, Walter Pilar und Christian Pramesberger
Stefan Reiser: Ich muss doch sehr bitten,
Mr. Hyde (aus Alte Fotos) von Manfred Ach
Richard Wall: Michael Guttenbrunners Machtgehege
und Erich Wimmer: Wolf Solent von John Cowper Powys
Erich Wimmer moderierte
die Veranstaltung nicht nur und stellte dabei den AutorInnen ganz individuell
auf sie zugeschnittene Fragen, er sorgte auch zusammen mit seiner
Geigenschülerin Valentina Pirklbauer für musikalische
Zwischentöne.
Was wir (gerne) lesen,
sagt einiges über uns aus. – Auch bei der vorjährigen Veranstaltung dieser Art
wurde das deutlich: Den einen oder der anderen fasziniert ausgefeilte Formulierungskunst
besonders, andere die Darstellung der unverblümten Wirklichkeit oder auch die einer
phantastischen Welt, die die Realität verdichtend spiegelt.
Es war dabei nicht allein
über die vorgestellten Bücher und Texte – die als Leseanregung gelten können – zu
erfahren, sondern auch einiges zu Biografie und Lebenswelt der Vortragenden in
Bezug auf ihre Lektüren:
Etwa wie ein Buch über
Wittgenstein, das nebenbei Erwähnung fand, einen neuen Zugang zu dem
Philosophen ermöglichte.
Wie weit Musik und
bildende Kunst wechselseitig auf das Literaturschaffen Einfluss nehmen.
Wie ein Kästner-Zitat es
durchaus mit Moraltheologie aufnehmen kann, oder wie weit ein Kanon im
Literaturunterricht heute noch möglich ist.
Wie man Heimat findet oder
die Sprache der Natur entdeckt, oder auch, wie man einen Brief (anschaulich
vorgeführt) richtig zuklebt, den der Protagonist eines vorgestellten Textes verfasste.
Im literarischen Diskurs
zeitgenössische Autorinnen und Autoren persönlich kennen zu lernen und
gleichzeitig an mehr oder weniger bekannte literarische Werke erinnert zu
werden oder diese bei der Gelegenheit ganz neu zu entdecken, ist die wunderbare
Möglichkeit, die dieses Literaturformat „Was wir lesen“ bietet.
Wer nicht dabei war, hat
etwas versäumt. – Doch, wie anfangs erwähnt: Fortsetzung ist geplant …
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