Protest gegen die Nominierung Odin Wiesingers für den Landeskulturbeirat
Lieber Herr
Landeshauptmann, werte Mitglieder der Landesregierung,
alleine durch die
Nominierung Odin Wiesingers ist dem Land Oberösterreich schon
enormer Schaden entstanden: Wer als Haus- und Hofmaler für
schlagende Burschenschaften sowie für rechtsextreme Plattformen wie
„info.direkt“, die „Aula“, für Kongresse wie „Verteidiger
Europas“ arbeitet oder in Galerien für Nazi-Kunst vertreten ist
(Galleria Thule Italia), ist denkbar ungeeignet, im
Landeskulturbeirat mitzuarbeiten. Wir können hier keine Person
akzeptieren, die in sozialen Netzwerken derart Unsägliches
verbreitet wie etwa über Eva Blimlinger, Rektorin der Akademie der
bildenden Künste und Präsidentin der Universitätenkonferenz:
„Selten so ein hässliches und dummes Stück Fleisch gesehen!“
Odin Wiesinger verwendet als Signatur die Odal-Rune, die im Dritten
Reich als Symbol für "Blut und Boden" verwendet wurde.
Eine
Mitgliedschaft Wiesingers verstößt gegen das oberösterreichische
Kulturfördergesetz. Dieses dient dem „zeitgenössischen
kulturellen Schaffen und der Entwicklung neuer Formen kulturellen
Lebens“, die Kultur ist ihm „Trägerin einer humanen
Gesellschaft.“ Wiesinger widerspricht in allem dem Kulturleitbild
des Landes. Gerade
weil wir AutorInnen und Schreibende für die Freiheit der Kunst und
der Meinungsäußerung kämpfen, protestieren wir gegen diese
Nominierung. Wir appellieren an Sie, den Vorschlag abzulehnen und
dieser Provokation entschlossen entgegenzutreten.
In der Hoffnung, hier für
Kunst und Kultur in Oberösterreich an einem Strang zu ziehen,
verbleiben wir mit freundlichen Grüßen:
Dominika
Meindl, Judith Gruber-Rizy, Rudolf Habringer,
RegionalsprecherInnen der Grazer Autorinnen Autorenversammlung
Oberösterreich im Namen unserer Mitglieder.
Der
Protest wird vom P.E.N. Oberösterreich, dem Linzer
AutorInnenkreis, dem Experiment Literatur Wels sowie den Vereinen
„Original Linzer Worte“ und „Post Skriptum Poetry Slam“
mitgetragen.
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